so leute da ich mir mein gehirn an dem tag verstaucht hab und ich nich wirklich anwesend war bei dem spiel (ja schon ich war da aber ich bin total unmotiviert und mr.X hat sich so sehr aufgedrängt!) werde ich jetzt die tasten an mr. X abgeben.
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".
Doch, ich schon. Mit Selbstschußanlage. Durchgehend. Zumindest war das mein erster Gedanke, als mir von der anstehenden Bootstour berichtet wurde. Kein Bock auf Szene Bremen united, aus bekannten Gründen. Aber: Überraschung, Überraschung - so schlimm wars dann gar nicht.
Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, auf nem Helgoländer Fusel-Dampfer zu sitzen, alles dank offenem Lagerraum. Aber bevor mich mein persönliches Kryptonit Pernod/Cola zur Strecke bringen konnte, ich das Klappmesser machen musste und den Rest der Fahrt in Embryostellung auf dem Zwischendeck verweilt hätte, schloß ich mich dem feiernden Oberdeck an. "Alles wieder ausschwitzen", wie mein Lover Hans sagen würde, der an diesem Tag mental verhindert war und somit mir die Aufgabe übertragen hat, sein Fußballtagebuch zu füllen.
Ne feine Sache so ne Seefahrt, sag ich euch. Vorbei an Blankenese Richtung Landungsbrücken, wo wir von der jubelnden Menge empfangen wurden. Stars! Insgesamt also ein Plus für die Bootsfahrt, Abzüge nur für das stinkende Chemieklo, vor dem sich lange Schlangen bildeten. Dafür gabs einiges zu Lachen bei der Beobachtung der Reling-Pinkler, die der uns folgenden Wasserschutzpolizei das Fahrwasser versüßten. Eng an eng - ja, fast Arm in Arm - standen sie da und erleichterten sich, ein schönes Bild. No homo!
Die Polizei glänzte bei Ankunft ein wenig mit Verbaldurchfall ("Da habt ihr euch aber einen ganz tollen Gag ausgedacht mit der Bootsfahrt", "Ihr kommt heute nicht mehr zum Stadion, wenn ihr nicht leise seid", blabla) und schwupps - waren wir schon am Punkertempel angekommen.
Da euer werter Freund heute eine Karte für die Haupttribüne hatte, konnte er das Treiben im Stadion aus hervorragender Sicht beobachten.
Der von Marseille adaptierte Uralt-Song fand heute im Gästeblock Anklang und wurde, wie schon auf dem Schiff, herrlich lange durchgezogen. Dazu etliche Fahnen, Doppelhalter, Bewegung. Viel Ultras-Kram also, kam gut an. Sehr gut. Zum Einlaufen gabs noch Ghostbusters, fand ich als Kind so semi-gut, heute wars in Ordnung. Sankt Pauli glänzte mit nettem, leicht chaosmässigem Intro, Hauptthematik die drohende Schließung der Flora. Dazu gab es Banner überall im Stadion, auch im Gästeblock.
Vom Spiel kann ich nicht viel berichten, da ich mit dem Bestaunen von Irokesen/Wursthaaren, Ratten und umherstreunenden Aidskötern beschäftigt war.
Am Ende des Tages konnte ich dann auch das zufriedenstellende Fazit ziehen, dass ich mit RWE in die Kneipe und mit Sankt Pauli auf Randale-Demos gehen kann. So kriegen ich beide Freundschaften unter einen Hut!
Und nicht vergessen: Wilko wählen!
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